BASF SEEI Kaufen
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Harbour Energy PLCEI Kaufen
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24.11. 11:38

KORREKTUR/ROUNDUP/Kreise: Covestro-Interessent Adnoc greift nach Wintershall Dea


(Korrigiert wird der Unternehmensname im 6. Absatz. Er lautet Wintershall Dea rpt Wintershall Dea und nicht Gea .)

NEW YORK/LUDWIGSHAFEN - Nach Covestro steht nun offenbar auch die BASF -Tochter Wintershall Dea im Visier des Ölkonzerns Abu Dhabi National Oil (Adnoc). Kreisen zufolge könnte das Unternehmen dabei mit mehr als zehn Milliarden Euro bewertet werden, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Vortag berichtete. Ein weiterer Interessent sei der britische Ölkonzern Harbour Energy .

Der Ludwigshafener Chemiekonzern will sich schon seit längerem von seiner Öl- und Gas-Tochter trennen. Ein BASF-Sprecher sagte auf Anfrage von dpa-AFX am Freitag, das Unternehmen kommentiere grundsätzlich keine Marktgerüchte. An der Börse kamen die Nachrichten am Morgen gut an, die BASF-Aktie kletterte in der Frühe an der Dax -Spitze um knapp zwei Prozent.

Die Spekulationen über ein Interesse arabischer und europäischer Konzerne sind nicht gänzlich neu, Gerüchte gab es schon vor Monaten. Bloomberg berief sich in seinem Bericht auf Informationen von mit der Sache vertraute Personen. Adnoc und Harbour Energy hätten keinen Kommentar abgeben wollen, hieß es weiter.

BASF hält einen Anteil von 72,7 Prozent an Wintershall Dea. Der Dax-Konzern hatte den Ausstieg bereits im Jahr 2017 beschlossen, also weit vor dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - der den Druck zur Trennung dann faktisch noch erhöhte: Im vergangenen Jahr fiel bei BASF wegen milliardenschwerer Abschreibungen auf Wintershall Dea ein Verlust von 627 Millionen Euro an. Im Januar hatte die Öl- und Gas-Tochter dann das Aus ihrer Geschäfte in Russland angekündigt, die zuletzt noch 50 Prozent der gesamten Produktion ausmachten.

In diesem Jahr machten Wintershall Dea überdies die Preisrückgänge bei Öl und Gas zu schaffen. Das Unternehmen verkleinerte den Vorstand und leitete ein Sparprogramm ein, dabei sollen weltweit rund 500 Arbeitsplätze abgebaut werden, der größte Teil in Deutschland. Auch von möglichen Teilverkäufen war in Presseberichten die Rede.

BASF hatte ursprünglich als Optionen für Wintershall Dea neben einem Verkauf auch einen Börsengang ins Spiel gebracht. Daran habe sich bis dato auch nichts geändert, betonte der Konzernsprecher. "Diese beiden Optionen gibt es". Wegen des schwachen Marktumfelds und der unsicheren Konjunkturaussichten wurde laut einem Bericht des "Handelsblatt" vom September in Finanzkreisen ein Gang an die Börse zuletzt aber als immer weniger wahrscheinlich gehandelt.

Vor knapp einem Monat hatte der Finanzchef des deutschen Chemiekonzerns, Dirk Elvermann, das Ziel einer Trennung vom 72,7-Prozent-Anteil an dem Öl- und Gasunternehmen bekräftigt. Wintershall Dea will bis Mitte 2024 die Geschäfte mit Russland-Bezug rechtlich trennen. Den nichtrussischen Teil wolle BASF zu Geld machen. Der Rest der Firma befindet sich in den Händen der Beteiligungsgesellschaft Letterone, in der der Oligarch Michail Fridman seine Anteile gebündelt hat.

Der russische Teil der Tochter sei bereits vollständig abgeschrieben, hatte Finanzvorstand Elvermann weiter gesagt. Einen Teil des Geldes könnte sich der Konzern aber unter anderem vom Staat zurückholen. So verwies der Manager auf erhebliche staatliche Investitionsgarantien im unteren Milliardenbereich. Die damit verbundenen Ansprüche würden in der BASF-Bilanz aktuell jedoch nicht als Forderungen ausgewiesen.

Die von Abu Dhabi kontrollierte Adnoc fördert fast das gesamte Öl für die Vereinigten Arabischen Emirate und plant, sein Geschäft in den Bereichen Erdgas, Chemikalien und saubere Energie weltweit zu erweitern. So versucht Adnoc derzeit auch, den deutschen Chemiekonzern Covestro zu übernehmen. Covestro hatte im September Gespräche bestätigt, seitdem herrscht wieder weitgehend Funkstille nach außen. Informell soll Adnoc 60 Euro je Aktie in Aussicht gestellt haben, womit Covestro mit 11,6 Milliarden Euro bewertet würde.

Im vergangenen Jahr hatte Adnoc bereits Anteile am österreichischen Öl- und Gasanbieter OMV erworben. Aktuell verhandelt der arabische Konzern mit OMV über eine Verschmelzung der Chemieunternehmen Borealis und Borouge. Die in Wien beheimatete Borealis gehört zu 75 Prozent OMV, der Rest liegt bei Adnoc. Die ebenfalls gelistete Borouge aus Abu Dhabi ist selbst ein Gemeinschaftsunternehmen von Adnoc und Borealis./tav/he/ngu/tih