AKTIEN IM FOKUS: Meta verschreckt mit KI-Visionen vorbörslich die Anleger
NEW YORK (dpa-AFX) - Die Aussicht auf milliardenschwere Investitionen in den Wachstumstreiber Künstliche Intelligenz (KI) hat am Donnerstag die Aktie des Social-Media-Giganten Meta
Andere Social-Media-Aktien wurden mit nach unten gezogen. So verloren die Papiere von Snap
Der gute Geschäftsauftakt von Meta rücke angesichts des angekündigten "mehrjährigen KI-Investitionszyklus" in den Hintergrund, konstatierte Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank. Zugleich sprach er von einem "sehr guten" ersten Quartal des US-Konzerns und bewertete die Ausweitung des Angebots an KI-Lösungen positiv. Und zwar, obwohl dies kurz- bis mittelfristig mit erheblichen Kosten und einer Belastung des für die Aktionäre besonders interessanten freien Cashflows einhergehe.
Langfristig dürften die neuen Angebote laut Wermann nämlich "zu einer längeren Verweildauer der Nutzer und höheren Werbeeinnahmen, vor allem im Bereich des Business Messaging, führen." Der Experte senkte zwar seine Schätzungen für Meta und damit auch den fairen Wert der Aktie, bekräftigte aber seine Kaufempfehlung.
Nach der Hoffnung auf eine Wende im Aktienkurs von Tesla
Die Visionen von Mark Zuckerberg, dem Gründer und Chef von Meta, schreckten ab, präzisierte er. "Der eine will kostengünstigere E-Autos bauen und der andere die Nummer eins in Sachen KI werden - nur, dass Letzterer die Kosten dafür schon beziffert, während der Autobauer mit Details nicht herausrücken wollte." Dass Meta bis zu 45 Milliarden Dollar in diesem Jahr allein für den Kauf von Rechenpower und die Entwicklung entsprechender KI-Modelle ausgeben wolle, veranlasse offensichtlich viele Anleger dazu, ihre Papiere zu verkaufen. Ob und wann sich diese Kosten rechneten, darauf wollten sie wohl nicht warten.
Barclays-Analyst Ross Sandler fasste den Frust der Anleger so zusammen: "Kurz gesagt: Kein Internet-Investor mag einen Investitionszyklus ohne Umsatz." Wenn es jedoch etwas gebe, das der Social-Media-Konzern im Laufe der Jahre bewiesen habe, dann sei es, dass er bei bedeutenden Plattformwechseln in der Technologie extrem gut sei, womöglich sogar am besten. Daher rät Sandler zwar erst einmal zur Vorsicht, bevor ans Aufstocken von Positionen in der Aktie gedacht werde. Doch bisher habe Zuckerberg nichts verlautbart, das Anlass zu großer Sorge geben dürfte, schrieb er./ck/gl/jha/