Deutsche Bank und andere Geldhäuser bei US-Stresstest ohne Probleme
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die größten Geldhäuser in den USA verfügen nach Einschätzung der Notenbank Federal Reserve (Fed) über eine krisenfeste Kapitalausstattung. Alle getesteten 31 Institute bestanden den jährlichen Stresstest der Finanzaufseher, wie die Fed am Mittwoch in Washington mitteilte. Auch die Deutsche Bank
Die Aufseher der Notenbank wollen mit dem Härtetest sicherstellen, dass die Kreditvergabe an Unternehmen und Haushalte bei einem Finanzmarkt-Kollaps nicht abrupt ins Stocken gerät. Er ist eine Folge der Finanzkrise von 2008 und soll dafür sorgen, dass Banken für Notlagen gerüstet sind und nicht wieder mit Steuergeld gerettet werden müssen. Dafür untersuchte die Fed dieses Mal, ob die Kapitalreserven reichen, um extreme Belastungen wie einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um zehn Prozent, einen Einbruch der Geschäftsimmobilienpreise um 40 Prozent und einen Verfall der Vermögenswerte um 55 Prozent auszuhalten. Für viele der großen Banken ist die jährliche Prüfung entscheidend dafür, ob und in welchem Ausmaß mittels Dividenden oder Aktienrückkäufen Geld an Investoren ausgeschüttet werden kann. Ab Freitagnachmittag (Ortszeit) dürfen sie ihre Kapitalpläne veröffentlichen.
Aufgrund der Corona-Krise hatte die Fed die Bilanzen der Geldhäuser in den vergangenen Jahren besonders penibel überprüft und zeitweise strenge Auflagen zum Erhalt der Geldreserven verhängt. So waren Aktienrückkäufe und Dividendenerhöhungen vorübergehend tabu oder an strikte Auflagen gekoppelt. Die Deutsche Bank hatte mit ihrem US-Geschäft zwischenzeitlich einen schweren Stand bei den Aufsehern und fiel von 2015 bis 2018 gleich mehrfach beim Stresstest durch. Anders als bei den US-Rivalen hängen bei Töchtern ausländischer Geldhäuser nicht die Dividenden und Aktienrückkäufe vom Testergebnis ab, dafür aber die Gewinnausschüttungen an ihre Konzernmütter./he