VW-Sparkurs: IG Metall plant Protest-Kundgebung in Wolfsburg
WOLFSBURG (dpa-AFX) - Im Ringen um Sparmaßnahmen bei Volkswagen
In der seit September laufenden Tarifrunde liegen die Positionen weit auseinander. VW
VW legt "Giftliste" vor
In der zweiten Verhandlungsrunde im Oktober hatte VW signalisiert, auch über Lösungen sprechen zu wollen, die ohne Entlassungen und Werksschließungen auskommen. Allerdings nur, wenn die von VW gesteckte Sparziel trotzdem erreicht werden. Damit, so Gröger, habe sich der "Türspalt ein My geöffnet". Nachdem Volkswagen seine "Giftliste" offengelegt habe, könne nun verhandelt werden. In drei technischen Kommissionen wird seither an Details zu Vergütung, Zeitarbeit und Ausbildung gearbeitet.
Die von VW geforderten Einschnitte seien jedoch "weder in ihrer Höhe noch in ihrer Art akzeptabel", erklärte Gröger. Werksschließungen und Massenentlassungen seien weiter nicht vom Tisch. "Wir erwarten von der Arbeitgeberseite in der dritten Verhandlung, dass nicht nur dauerhaft eine Abwärtsspirale skizziert wird, sondern an nachhaltigen Lösungen gearbeitet wird, die Perspektiven für alle Standorte sowie Beschäftigung aufzeigen."
Pilotabschluss für Branche
Für die Metall- und Elektroindustrie insgesamt hatten sich IG Metall und Arbeitgeber am Montag in Hamburg auf einen Pilotabschluss geeinigt. In zwei Stufen sollen die Gehälter um 5,1 Prozent steigen. Die IG Metall hatte auch hier sieben Prozent gefordert. Der Abschluss gilt aber nicht für Volkswagen. Dort wird nach einem eigenen Haustarif bezahlt.
Die Gewerkschaft erhofft sich davon Rückwind für Verhandlungen bei Volkswagen. IG-Metall-Chefin Christiane Benner sprach kürzlich von einem "Abschluss, der Fantasie freisetzen kann, wie man bei VW zumindest die Themen, zu denen wir uns geeinigt haben, lösen könnte". Dabei verwies sie darauf, dass zuletzt bei VW das Lohnergebnis aus der Fläche stets übernommen worden sei.
Warnstreiks ab Dezember möglich
Der VW-Haustarif gilt für rund 120.000 Beschäftigte an den sechs großen westdeutschen VW-Standorten in Niedersachsen und Hessen. Bereits der Start der ersten Tarifverhandlung im September in Hannover war von einer Protestkundgebung vor dem Verhandlungssaal begleitet worden. Noch bis Ende November gilt bei Volkswagen die Friedenspflicht. Danach sind Warnstreiks möglich./fjo/DP/ngu