AKTIEN IM FOKUS: Autotitel profitieren von US-chinesischer Handelsentspannung
FRANKFURT/PARIS (dpa-AFX) - Die Entspannung im amerikanisch-chinesischen Handelskrieg hat am Montag den Börsen und insbesondere den Autoaktien europaweit deutliche Kursgewinne beschert. Die beiden Kontrahenten beschlossen nach Gesprächen in Genf eine drastische Verringerung der gegenseitigen Zölle. Demnach sinken die US-Abgaben auf chinesische Importe von bisher 145 auf 30 Prozent. Die Aufschläge Pekings auf Einfuhren aus den Vereinigten Staaten gehen von 125 auf 10 Prozent zurück. Wie aus einer gemeinsamen Erklärung hervorgeht, gilt die Regelung allerdings nur vorübergehend für 90 Tage.
Der europäische Autobranchenindex
Am 2. April hatte US-Präsident Donald Trump seine Zölle gegen zahlreiche Länder verhängt. Die gegen die Europäischen Union verhängten Sonderzölle hatte er bereits eine Woche später für 90 Tage ausgesetzt. Dagegen kulminierte der Zollkrieg zwischen den USA und China zunächst in einer Spirale immer höherer gegenseitiger Einfuhr-Abgaben.
Im freundlichen Dax
Auch bei den Aktien von Stellantis
Mit der amerikanisch-chinesischen Einigung werde "das Leben für die deutsche Autoindustrie erheblich stressfreier", sagte der Direktor des Bochumer Autoinstituts CAR, Ferdinand Dudenhöffer. "BMW und Mercedes produzieren SUV in den USA, die auch nach China exportiert werden." Das Übereinkommen helfe, die Kosten zu stabilisieren - was wiederum wichtig für Erfolg auf dem zentralen Markt China sei, sagte Dudenhöffer. Im ersten Quartal hatten die deutschen Autobauer vor allem wegen Problemen in China deutliche Gewinneinbrüche hinnehmen müssen.
Nun fragten sich die Anleger, ob Japan als Nächstes in der Reihe der US-Verhandlungspartner stehen könnte, ergänzte Analystin Kate Marshall von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. Denn wie in etlichen anderen Ländern seien auch die Exporteure in Japan von hohen Zöllen der USA bedroht. Japan als größter ausländischer Investor sei potenziell in einer guten Verhandlungsposition, auch dank der US-Produktionsstätten großer japanischer Unternehmen wie etwa des Autobauers Toyota