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Athen lockt Rüstungsindustrie mit Null-Steuern


ATHEN (dpa-AFX) - Griechenland will mit einer ehrgeizigen Steuerinitiative internationale Großkonzerne der Rüstungs- und Schwerindustrie ins Land holen. Investitionen in die Verteidigungsindustrie, die in den Jahren 2026, 2027 und 2028 erfolgen, sollen vollständig von der Einkommensteuer befreit werden. Das kündigte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis an.

Nicht nur Waffen: Auch Zulieferer und Fahrzeugbau profitieren

Begünstigt werden dabei nicht nur klassische Rüstungsprojekte wie Panzer, Drohnen oder Waffensysteme. Auch angrenzende Industriebereiche - etwa der Fahrzeugbau, die Luftfahrttechnik, Zulieferbetriebe sowie die Produktion von Komponenten und sogar Reifen - sollen unter die Steuerbefreiung fallen, hieß es aus Kreisen des Finanzministeriums.

Superabschreibung verdoppelt Investitionswert

Zusätzlich wird eine sogenannte "Superabschreibung" gewährt: Investitionskosten werden doppelt angerechnet, was in der Praxis auf eine vollständige Befreiung von der Steuerlast hinausläuft, wie der griechische Finanzminister Kyriakos Pierrakakis während einer Pressekonferenz mitteilte. Ähnliche Anreize gelten auch für Investitionen in Luftfahrtsysteme, Flugzeugteile und Mikrosatelliten, hieß es.

Fast 800 Millionen Euro für Griechenland

Mit der Maßnahme positioniert sich Athen strategisch als Investitionsstandort im Rahmen der europäischen Aufrüstungsstrategie. Erst im Mai hatte die EU das neue Safe-Programm (Security Action for Europe) vorgestellt, mit dem die europäische Verteidigungsindustrie gezielt gestärkt werden soll. Insgesamt stehen bis zu 150 Milliarden Euro in Form von zinsgünstigen Krediten bereit. Griechenland wurde dabei eine erste Zuweisung in Höhe von rund 787 Millionen Euro zugesprochen, wie die Regierung in Athen mitteilte.

Die griechische Regierung hat bereits im April dieses Jahres angekündigt, 25 Milliarden Euro innerhalb der kommenden zwölf Jahre in die Rüstung zu investieren. Grund dafür sind die angespannten Beziehungen zum Nachbarn Türkei. Immer wieder streiten die beiden Nato-Mitglieder, unter anderem über Hoheitsrechte in der Ägäis und im östlichen Mittelmeer./tt/DP/men