Aktien New York: Dow stabil - Technologiebranche weiter schwach
NEW YORK (dpa-AFX) - US-Technologieaktien haben am Mittwoch weiter nachgegeben. Marktbeobachter sprachen von einer Konsolidierung, nachdem der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Auswahlindex Nasdaq 100 seinen Anfang August gestarteten Erholungslauf vor einer Woche mit einem Rekordhoch gekrönt hatte. Allerdings gibt es auch warnende Stimmen.
Der überwiegend mit Standardwerten besetzte Dow Jones Industrial zeigte sich nach einem Rekordhoch am Vortag und darauf folgenden Gewinnmitnahmen fast unverändert. Insgesamt herrscht unter den Anleger nach wie vor Zurückhaltung. Sie warten auf Lösungen für einen Frieden in der Ukraine und insbesondere auf Signale zur US-Geldpolitik aus Jackson Hole. Dort wird während der Notenbankerkonferenz am Freitag der Rede von Fed-Präsident Jerome Powell entgegengefiebert.
Zuletzt hielt sich der Dow bei 44.932 Punkten am Vortagesschluss. Der marktbreite S&P 500 verlor 0,5 Prozent auf 6.381 Punkte. Der Nasdaq 100 büßte nach einem bereits schwachen Vortag weitere 0,9 Prozent auf 23.175 Zähler ein.
Dass sich erneut Technologie-Aktien schlecht entwickelten, wurde am Markt nicht zuletzt mit der seit April wieder sehr stark gelaufenen Aktie des KI-Chipherstellers Nvidia begründet. Der Druck auf die Aktie vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen des Unternehmens nächste Woche "ist der größte Faktor für globale Technologieinvestoren", sagte ein Stratege und sieht daher weiteren Gegenwind auch in den kommenden Tagen. Nvidia, deren Kurs sich seit Anfang April etwas mehr als verdoppelt hatte, gaben zuletzt nur noch um 0,8 Prozent nach. Zuvor hatten sie zeitweise knapp 4 Prozent eingebüßt.
Auch andere Giganten unter den Techkonzernen, insbesondere weitere aus der Reihe der "glorreichen Sieben", der sieben größten und bedeutendsten Tech-Unternehmen, gaben nach. Sie hatten nicht zuletzt wegen der steigenden Nachfrage nach Produkten der Künstlichen Intelligenz (KI) und Cloud-Computing-Diensten die Börsenrally angeführt. Die zwei größten Verlierer unter ihnen waren Tesla und Apple mit je 1,7 Prozent Verlust, gefolgt von Amazon , die um 1,5 Prozent nachgaben. Am besten hielten sich Microsoft mit minus 0,4 Prozent.
Nun warnen manche Strategen, dass durch die sehr starke Gewichtung der Tech-Giganten die derzeit laufende Branchenrotation womöglich in eine breitere Börsenkrise münden könnte. Wenn die Giganten Kursverluste erlitten, dürften Anleger nicht weiter in andere Gruppen umschichten, sondern vielmehr damit beginnen, Geld aus dem Aktienmarkt abzuziehen, hieß es. Dabei wurde darauf hingewiesen, dass innerhalb von vier Tagen wegen des sich auf rund 1,5 Prozent summierenden Kursverlustes im S&P 500 damit bereits 1,1 Billion US-Dollar vernichtet worden seien.
Für den Anteilschein der Discounterkette Target ging es um 6,7 Prozent abwärts. Unter den Anlegern stieß die Wahl des Unternehmensveteranen Michael Fiddelke zum neuen Chef auf wenig Gegenliebe. Dieser steht vor der Herausforderung, die anhaltende Schwäche des Konzerns zu beenden, der Marktanteile an Konkurrenten wie Walmart und Amazon verloren hat. Zudem kämpft Target wie die gesamte Branche mit den Auswirkungen von Trumps Zollpolitik, wie die Quartalszahlen zeigten: Der Umsatz ging weiter zurück, und auch bei den Gewinnen zeigte die Tendenz nach unten.
Die Quartalsberichte der Handelskette Lowe?s und des Halbleiterherstellers Analog Devices kamen dagegen gut an. Lowe?s gewannen 1,3 Prozent und Analog Devices 5,5 Prozent.
Um knapp 26 Prozent sprangen Guess nach oben. Der Modekonzern wird im Zuge eines 1,4-Milliarden US-Dollar schweren Geschäfts privatisiert./ck/he